Über den Autor:
CEO bei AlFiPa, verantwortlich für das operative Geschäft sowie Einkauf und Verkauf. Er ist der Hauptansprechpartner für Bestellungen und Lieferungen im Unternehmen.
Lebensmittelverpackungen nehmen einen Anteil von knapp 30 % am globalen Verpackungsmarkt ein. Mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von mehr als 5 % bis 2028 sind sie zudem das am schnellsten wachsende Segment am Verpackungsmarkt. Auch in Europa nimmt der Verbrauch von Lebensmittelverpackungen rasant zu. Laut einer Prognose des Marktforschungsunternehmens Ceresana wird er bis 2031 41,7 Millionen Tonnen erreichen.
Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen dabei die flexiblen Verpackungen, die aus verschiedenen Materialien wie Papier, Kunststoff oder Aluminium bestehen. Angeboten werden sie einzeln oder im Verbund in Form von Tüten, Beuteln, Taschen oder Säcken sowie als Rollenware.
Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen dabei die flexiblen Verpackungen, die aus verschiedenen Materialien wie Papier, Kunststoff oder Aluminium bestehen. Angeboten werden sie einzeln oder im Verbund in Form von Tüten, Beuteln, Taschen oder Säcken sowie als Rollenware.
Frisches Obst oder Gemüse kann damit ebenso verpackt werden wie Fleisch- und Wurstwaren, Fertiggerichte, trockene Nahrung, Snacks oder Süßwaren. Folien dienen zudem als Verschluss-Siegel oder werden zu Flaschenhals- oder Kaffeekapseln verarbeitet.
Folien finden seit der Mitte des 20. Jahrhunderts für die Verpackung von Nahrungsmitteln Verwendung. Dabei kommen vorwiegend sortenreine Materialien zum Einsatz, die eine wirtschaftliche Recycelbarkeit versprechen. Jedoch waren 2022 mehr als 42 % aller Folienverpackungen für Lebensmittel in Europa mehrschichtige Verpackungsfolien. Diese Verbundmaterialien punkten mit ihrer enormen Variabilität und bieten damit vielseitige Verpackungsmöglichkeiten für verschiedenste Nahrungsmittel.
Mit einer jährlichen Wachstumsrate von mehr als 5 % bis 2028 sind Lebensmittelverpackungen das am schnellsten wachsende Segment.
Warum benötigen Lebensmittel überhaupt eine Verpackung?
Funktionen einer Verpackung für Lebensmittel
Verpackungen haben unterschiedliche Funktionen, um Lebensmittel hygienisch und zugleich praktisch aufzubewahren. Neben der Lagerfunktion spielt bei der Wahl der geeigneten Lebensmittelverpackung auch die Werbefunktion eine wichtige Rolle.
- Lagerfunktion: Lebensmittel wie Mehl, Reis oder Erbsen lassen sich nur mit Hilfe von geeigneten Verpackungen portionsweise angeboten werden. In den Lagern der Supermärkte lassen sich verpackte Nahrungsmittel platzsparender stapeln.
- Transportfunktion: Auch ein Transport von Lebensmitteln, ohne deren Qualität durch Druck, Stoß, Temperatur oder Feuchtigkeit zu beeinträchtigen, ist nur in geeigneten Packungen möglich.
- Werbe- und Verkaufsfunktion: Nahrungsmittel und Getränke, die in Flaschen, Dosen oder blickdichten Beuteln verpackt sind, benötigen eine Hülle, die den Inhalt der Packung repräsentiert. Dies macht Verpackungen zu wichtigen Trägermedien für das Marketing. Darüber hinaus transportieren Verpackungen alle notwendigen Informationen zum Produkt, wie Hinweise über Inhaltsstoffe, Nährwertgehalt, Herkunft oder Haltbarkeit.
- Schutzfunktion: Eine wesentliche Funktion von Verpackungen für Lebensmittel ist die Konservierung. Sie müssen das Produkt vor äußeren Einflüssen, wie Licht, Feuchtigkeit, Sauerstoff, tierischen Schädlingen, Mikroorganismen oder schädlichen Keimen schützen. Gleichzeitig sollen sie auch das Wachstum von Keimen im Inneren der Packung verhindern, um den Reifungsprozess zu stoppen und damit den Verderb zu bremsen.
- Aromasperre: Zudem dienen Verpackungen zum Erhalt von Aromen, da sie diese im Inneren der Lebensmittelverpackung einschließen.
Gesundheitliche Aspekte
Als Gegenstände, die mit Nahrungsmitteln in Berührung kommen (Lebensmittelkontaktmaterialien), müssen Lebensmittelverpackungen strenge Auflagen zum Schutz der Gesundheit erfüllen. Dazu müssen alle Verpackungen die Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 und der Rahmenverordnung (EG) Nr. 1935/2004, die genau definieren, welche Inhaltsstoffe in Verpackungen inkludiert sein dürfen, erfüllen.
So dürfen laut den Verordnungen von den Verpackungsmaterialien keine Schwermetalle, Mineralöle oder Klebstoffe auf die Nahrungsmittel übergehen, welche die Lebensmittelsicherheit beeinträchtigen würden. Der Anteil von Weichmachern, wie Phtalate oder Bisphenol A (BPA), die in vielen Verpackungsfolien für Fleisch oder in Verschlusskappen enthalten sind, dürfen festgelegte Grenzwerte nicht überschreiten. Für Kunststoffverpackungen gibt es zudem Regelungen zur stofflichen Zusammensetzung. Auch die Verwendung von Rezyklaten (recycelten Materialien) ist für Lebensmittelverpackungen eingeschränkt.
Bei der Verpackung von fettigen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Aufschnitten, sind große Kontaktflächen mit der Verpackungsfolie zu vermeiden. Besondere Vorschriften bestehen zudem für Fertiggerichte, die in Kunststoffverpackungen erhitzt werden, sowie für Lebensmittelverpackungen von säure- oder salzhaltigen Nahrungsmitteln, wie Tomatensauce oder Sauerkraut, die nicht in direkten Kontakt zu Aluminium gelangen dürfen.
Nachhaltigkeit
Generell für Verpackungen anzuwenden sind die nationalen Verpackungsrichtlinien sowie die EU-Verpackungsverordnung. Sie zielen auf ein nachhaltiges Ressourcen- und Entsorgungsmanagement ab. Demzufolge dürfen für Verpackungen keine Materialien eingesetzt werden, die negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Verpackungsabfälle sind möglichst zu vermeiden. Deren Wiederverwertung hat in jedem Fall Vorrang. Daher ist schon bei der Herstellung der Verpackungen darauf zu achten, dass recycelbare Materialien verwendet werden.
Welche Verpackung für welches Produkt?
Was wird aktuell getan, um die oben genannten Ziele zu erreichen? Um ihre funktionalen, gesundheitlichen und rechtlichen Anforderungen optimal erfüllen zu können, muss die Verpackung exakt an das Produkt angepasst sein.
Dabei spielen der Transportweg oder die Haltbarkeitsdauer ebenso eine Rolle wie die Konsistenz und die Zusammensetzung des Packguts.
Backwaren
Frisches Brot, Brötchen und Kleingebäck benötigen eine ausreichend reißfeste hygienische Verpackung, die ein optimales Brotklima schafft. Denn nur wenn die Luft in der Tüte zirkulieren kann, bleibt die Backware möglichst lange knusprig. Die klassische Verpackung ist der Faltenbeutel aus Papier. Ein eingeklebter Sichtstreifen erlaubt den Blick auf den Verpackungsinhalt. Genadelte Folie ermöglicht eine gute Luftzirkulation. Dabei finden Folien aus PP, PE oder Verbundfolien mit PET und PA Verwendung.
Feinkost
Auch an der Feinkosttheke ist Papier das klassische Verpackungsmaterial. Wurst- oder Käse-Aufschnitte benötigen eine fettdichte und nassfeste Ausführung. Für belegte Sandwiches und andere Snacks hat Karton die nötige Stabilität. Die erforderliche Schutzwirkung für fertige Salate und Pasteten bieten stabile Kunststoffverpackungen aus fett- und säurebeständigen Materialien, wie PP oder PET. Doypacks oder Standbodenbeutel aus Papier- oder Kunststoff-basierten sowie metallisierten Verbundfolien eignen sich für Süßigkeiten und gebrannte Nüsse.
Obst und Gemüse
Beeren lassen sich nur in geeigneten Packgrößen anbieten. Schalenobst und Gemüse bleiben länger frisch, wenn sie vor Feuchtigkeit, Sauerstoff und tierischen Schädlingen geschützt sind. Viele Früchte müssen zudem vor Beschädigungen durch Druck bewahrt werden. Auch hier bieten sich feste Kunststoffschalen oder flexible Verpackungen aus PP-, PET- oder PET-Folien an. Zitrusfrüchte, Zwiebel oder Kartoffeln können mithilfe von Schlauchnetzen aus PE portioniert werden.
Getränke
Auch Flüssigkeiten können nur in geeigneten Verkaufseinheiten angeboten werden. Darüber hinaus sollen Getränkeverpackungen einen stabilen Stand gewähren, sich platzsparend lagern lassen und gleichzeitig leicht sein. Kohlensäurehaltige Getränke müssen zudem aufrecht stehend transportiert und gelagert werden. Eine leichte und handliche Alternative zu Glas ist die PET-Flasche. Aluminiumdosen bieten zudem einen guten Lichtschutz.
Würzmittel und Pulver
Die wichtigste Funktion einer Verpackung von Kräutern und Gewürzen ist der Schutz gegen Feuchtigkeit und Aromaverlust. Da Aromaschutzverpackungen an ihren Außenkanten versiegelt sein müssen, erfordern sie Materialien mit einer guten Siegeleigenschaft. Kaffeepulver, Tee oder Kakao sollen zudem vor Wärme geschützt und dunkel gelagert werden. Dazu bieten sich Tüten und Standbodenbeutel aus Aluminium- oder Papierverbundfolien an.
Fleischwaren und Fisch
Die Verpackung von Fisch oder Fleischwaren dient nicht nur als Barriere gegen äußere Einflüsse. Hier gilt es auch das Wachstum der natürlicherweise im Produkt vorkommenden Bakterien zu hemmen. Zudem muss das Material fettresistent sein. Fertig abgepackte Wurst kommt daher in mehrlagigen Folienverbunden (Duplexfolien, Triplexfolien) ins Regal. Rohe Fleisch- oder Fischprodukte werden in Folien verpackt, die sogar bis zu elf verschiedene Kunststoffschichten haben.
Kaffee
Die Verpackung von Kaffee dient nicht nur als Barriere zwischen dem Lebensmittel und der Außenwelt, um Verunreinigungen zu vermeiden, sondern hat die Aufgabe, das Aroma zu erhalten. Hinzukommt, dass Kaffeeprodukte geröstet und getrocknet sind. Um diesen haltbaren Zustand beizubehalten, sollte die Verpackung des Kaffees vor Feuchtigkeit und Licht schützen. Kaffeebohnen werden in Folienverpackung mit Aromaventil im Laden angeboten. Dieser Art der Lebensmittelverpackung garantiert einen festen Stand nach der Befüllung und schützt das Produkt vor Verunreinigungen und Aromaverlust. Gemahlener Kaffee ist anfällig für Aromaverlust, weshalb er in vakuumversiegelten Aluminium-Folienverpackungen angeboten werden sollte.
Convenience-Produkte: Fertiggerichte und Tiefkühlwaren
Speisen, die mitsamt ihrer Verpackung in der Mikrowelle zubereitet werden, brauchen dazu Hüllen, die aus hitzebeständigen Materialien bestehen, optimal versiegelt sind und einer hohen Druckbelastung standhalten. Mikrowellengeeignete Trays bestehen aus PET, PP oder Aluminium. PP eignet sich auch als Folie für Kochbeutel. Aluminium wird wegen seiner hohen Hitzebeständigkeit für die Herstellung von Kaffeekapseln verwendet.
Umgekehrt benötigen auch gefrorene Nahrungsmittel, Speiseeis und fertige Tiefkühlgerichte Verpackungen aus temperaturbeständigen Materialien. Neben einer Kälteresistenz müssen Verpackungsbeutel für Tiefkühlkost zudem eine hohe Reiß- und Durchstoßfestigkeit aufweisen, da das Packgut im gefrorenen Zustand oft spitze Stellen aufweisen kann. Für Tiefkühlwaren kommen daher meist Verbundfolien aus PA und HD-PE zum Einsatz.
Verbundfolien: Welches Material hat welche Eigenschaft?
Folien bieten die Möglichkeit, das Verpackungsmaterial optimal an die Anforderungen des Packguts anzupassen. So lassen sich unterschiedliche Schichten zu einem Folienverbund zusammensetzen und deren Vorteile bestmöglich nützen. Dabei werden als Trägermaterialien größtenteils Kunststoffe, Aluminium oder Papier verwendet. Die verarbeiteten Folienschichten übertragen dem Verbund ihre Eigenschaften:
Papier ist ein preiswertes und leichtes Verpackungsmaterial. Es ist biobasiert, recyclingfähig und lässt sich gut bedrucken.
Aluminium ist nur geringfügig schwerer als Kunststoff oder Papier. Es ist lichtdicht, dient als Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbarriere und schützt das Produkt daher vor Aromaverlust.
Kunststoff ist leicht, flexibel und stabil zugleich, hat ein geringes Gewicht und eine hohe Schutzwirkung. Er ist das im Lebensmittelbereich am häufigsten verwendete Verpackungsmaterial:
- PET – Polyethylenterephthalat punktet mit seiner Beständigkeit gegen Fette oder Alkohol und wird auch für Essige oder Öle verwendet. Es ist der einzige Kunststoff, der sich ohne Qualitätsverlust recyceln lässt (rPET – recyceltes Polyethylenenterephthalat).
- PP – Polypropylen ist frei von Weichmachern und zeichnet sich durch seine Resistenz gegen Fette und viele Säuren und Laugen sowie durch eine hohe Hitzebeständigkeit aus.
- PE – Polyethylen hat gute Schweiß- und Siegeleigenschaften, enthält keine Weichmacher und eignet sich für den direkten Kontakt mit Fleisch oder Wurst. Es ist in Ausführungen mit verschiedenen Dichtegraden erhältlich, die sich in Transparenz, Flexibilität und Temperaturbeständigkeit unterscheiden. HD-PE (PE mit hoher Dichte) ist in festen Folienbeuteln enthalten. LD-PE (PE mit niedriger Dichte) wird zudem für die Innenbeschichtung von Getränkekartons verwendet.
- PA – Polyamid ist beständig gegen sehr niedrige Temperaturen und verfügt über eine hohe Durchstoßfestigkeit.
Beschichtete Folien lassen sich außerdem lackieren oder bedrucken, was peppige Möglichkeiten für das Verpackungsdesign eröffnet. Darüber hinaus sind bei Folienverpackungen spezielle Lösungen zur Konservierung der Lebensmittel anwendbar. So lässt sich mittels Modifizierung des Gasraumes zwischen verpacktem Gut und Folie die Haltbarkeit wesentlich verlängern (Vakuumverpackung, Schutzgasverpackung). In die Packung integrierte Filter, Sauerstoffabsorber oder Beschichtungen können die Feuchtigkeit reduzieren und das Wachstum von Keimen stoppen (Active Packaging).
Aktuelle Trends bei Verpackungsfolien für Lebensmittel
In den vergangenen vier Jahren hat die Verwendung von papierbasierten Verbundfolien bei den Verpackungsfolien für Lebensmittel um 50 % zugelegt. Damit zeigen sich die aktuellen Strategien in der Verpackungsbranche:
- Modifikation der Ausgangsstoffe für Verpackungsmaterialien
- Verbesserung der Eigenschaften von Folien
- Verbesserung der Recycelbarkeit
- Ersatz fossiler durch nachwachsende Rohstoffe
Papierfolien sind biologisch abbaubar, kompostierbar und auch im Verbund mit Kartonverpackungen recyclingfähig. Sie können völlig transparent ausgeführt werden und erfüllen nach spezieller Behandlung ähnliche Barrierefunktionen wie Kunststoffe.
Als Alternative zum herkömmlichen Kunststoff kommen vermehrt Biokunststoffe und –folien zum Einsatz. Sie bestehen ganz oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Mais, Zuckerrohr oder Kartoffeln. Aus Zuckerrohr gewonnenes Ethylen hat die gleichen Eigenschaften wie ihr erdölbasiertes Pendant. Biokunststoffe aus Polymilchsäure PLA können wie PET verwendet werden.
Gleichzeitig geht der Trend von Multimaterialfolien hin zu Monofolien. Verpackungen aus diesen sortenrein hergestellten Folien lassen sich einfach trennen. Damit wird das Recycling solcher Folienverpackungen rentabel.
Und was bringt die Zukunft?
Die Verpackung von morgen ist essbar. Sie besteht aus Proteinen von Pflanzen, Pilzen und Algen und ist mit einer Schutzschicht aus Fetten, Wachsen und Polysacchariden überzogen. Und sie ist smart. So überwacht sie den Zustand ihres Inhalts, kommuniziert mit einem intelligenten Kühlschrank und vernetzt sich mit dem Smartphone.
Zwar wird im Sinne einer umweltschonenden Lebensweise der Ruf laut, auf Verpackungen gänzlich zu verzichten. Doch sind unverpackte Lebensmittel auch ungeschützte Lebensmittel. Sie verderben schneller und werden im schlimmsten Fall weggeworfen.
Verpackungen helfen daher auch, eine Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern.
Mit der Entwicklung unserer Verpackungsfolien für Lebensmittel schlagen wir bei AlFiPa eine Brücke zwischen den hohen Anforderungen einer Qualitätssicherung von Lebensmitteln und einer nachhaltigen Verwendung von Ressourcen. Sie benötigen eine kompetente Beratung bei der Optimierung Ihrer Verpackung? Kontaktieren Sie uns!