

Über den Autor:
CEO bei AlFiPa, verantwortlich für das operative Geschäft sowie Einkauf und Verkauf. Er ist der Hauptansprechpartner für Bestellungen und Lieferungen im Unternehmen.
Was sind Dampfsperren und Dampfbremsen?
Dampfsperren verhindern und Dampfbremsen mindern das Eindringen von Feuchtigkeit und bieten so Schutz vor Kondenswasser, Schimmel und Korrosion. Dies ist nicht nur wichtig für Bereiche wie Dachbau, Rohrleitungen, Verpackungen, sondern auch für viele weitere Anwendungsgebiete. Unsere Folien bieten den Schutz, den Sie brauchen, egal ob feuchtehemmend, wärmereflektierend oder korrosionsschützend.
Unterschiede zwischen Dampfsperren und Dampfbremsen
Die Dampfsperre unterscheidet sich von der Dampfbremse in ihrem Diffusionswiderstand. Entscheidend dabei ist der Sd-Wert, der in Metern angegeben wird.
Er steht für die „wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke“ und beschreibt die Wasserdampfdurchlässigkeit einer Bauteilschicht oder eines Baustoffs (z. B. einer Dampfbremse oder Dampfsperre).
Berechnet wird der sd-Wert aus der werkstoffspezifischen Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (μ) multipliziert mit der Dicke des Materials (s) in Metern: sd = μ · s
Dabei gilt: je größer der Sd-Wert, desto weniger Wasserdampf lässt das Material hindurch.
Dampfsperren, Dampfbremsen
Die DIN 4108-3 unterscheidet folgende Definitionen:
Anhand des sd-Wertes lässt sich das Diffusionsverhalten von Außenbauteilen und Abdichtstoffen beurteilen:
- Diffusionsoffen: sd ≤ 0,5 m
- Diffusionshemmend / Dampfbremse: 0,5 m < sd < 1.500 m
- Diffusionsdicht / Dampfsperre: sd ≥ 1.500 m
(Folien-)Materialien und Verfahren
Dampfsperren verhindern den Feuchtigkeitsaustausch zwischen verschiedenen Bauteilen, während Dampfbremsen diesen Austausch reduzieren. Je nach Anwendungen werden unterschiedliche Materialien eingesetzt.
Dampfsperren
Für eine absolute Dampfsperre werden überwiegend echte Metallfolien – in der Regel Aluminiumfolien – verwendet, da sie nahezu undurchlässig für Wasserdampf sind (Sd ≥ 1.500 m) und optimalen Feuchtigkeitsschutz bieten. Die Folie wird luft- und dampfdicht mit überlappenden Bahnen verlegt und vollflächig verklebt, um eine durchgehende Sperrschicht zu bilden.
Wo die Dampfsperre angebracht wird, hängt von der Art der Dämmung ab. Bei einer umfassenderen Dachsanierung wird die Dämmung in der Regel direkt auf den Sparren angebracht. In diesem Fall wird die Dampfsperrfolie oberhalb der Sparren direkt auf den Sparren verlegt oder in einer Vollschalung montiert. Wird die Dämmung zwischen den Sparren angebracht, befindet sich die Folie auf der Raumseite unterhalb der Sparren.
Dampfbremsen
Dampfbremsfolien bestehen vor allem aus metallisierten Kunststofffolien, wie metallisiertes PET (PET met) oder metallisiertes PP (PP met).
Entscheidend für die Dampfdurchlässigkeit ist die Stärke der Metallisierung: Je dicker die aufgedampfte Aluminiumschicht ist, desto weniger Wasserdampf kann durch die Folie dringen.
Durch Mikroperforationen oder spezielle Materialstrukturen lassen sie eine kontrollierte Diffusion zu und ermöglichen so eine begrenzte Rücktrocknung der Bauteile.
Dampfbremsen kommen vorwiegend bei der Dachdämmung zum Einsatz. Die Folie wird zwischen Rigips- oder OSB-Platten und der Zwischensparrendämmung verlegt. Hier werden oftmals hoch feuchtevariable Folien angewendet. Diese erhöhen den Bauschutz von Dachkonstruktionen mit einer wasserdampfdurchlässigen (diffusionsoffenen) Außenhaut.
Anwendungsbereiche von Dampfsperren und Feuchteschutzfolien
Dampfsperren, Kondensationsschutz und Korrosionsschutz kommen in zahlreichen Anwendungsbereichen vor, um Bausubstanz, technische Anlagen oder Metallkonstruktionen gegen Feuchtigkeit und die damit einhergehenden Schäden zu schützen.
Bau- & Gebäudetechnik
- Folie schützt Dämmmaterialien dauerhaft vor Feuchtigkeit und Tauwasser.
- Dampfsperrfolien für Dächer, Innenwände und Böden – verhindern das Eindringen von Raumfeuchte.
- Kondensschutzfolien sind ideal für Sanierungen sowie Wand- und Deckenbereiche.
Industrieanlagenbau
- In Industrieumgebungen sichern Folien Bauteile vor Korrosion und Durchfeuchtung.
- Dampfsperrfolien für Tanks, Rohrleitungen und Maschinenisolierungen.
- Aluminiumfolien mit Sperrschicht kombinieren Wärme- und Feuchteschutz.
- Korrosionsschutzfolien bieten Barrierewirkung in feuchter Umgebung.
Kälte- & Klimatechnik (HVAC)
- Effizienter Schutz vor Kondenswasser und Energieverlusten in Klima- und Kälteanlagen.
- Antikondensfolien für Kälteleitungen und Lüftungskanäle.
- Dampfsperrfolien verhindern das Eindringen warmer Luft in Dämmungen.
- Isolierfolien steigern die Leistung von Klimaanlagen.
Verpackung & Logistik
- Technische Folien schützen sensible Güter beim Transport und in der Lagerung.
- Verpackungsfolien mit Dampfsperre, ideal für Maschinen und Elektronik.
- VCI- oder Aluminium-Korrosionsschutzfolien bieten langanhaltenden Rostschutz.
- Feuchteschutzfolien für Ersatzteile und Langzeitlagerung.
Schiffbau & Offshore
- Salznebel und hohe Luftfeuchtigkeit erfordern robuste Folienlösungen.
- Dampfsperrfolien schützen Technikräume und Isolierungen.
- Antikondensfolien verhindern Tauwasser in Deckenkonstruktionen.
- Aluminiumfolien bieten effektiven Schutz gegen Korrosion durch Seeluft.
Energietechnik
- Feuchtigkeitsschutz für Speicher, Module und Schaltschränke.
- Dampfsperrfolien für Dämmung in Technik- und Außenanlagen.
- Antikondensfolien verhindern Tauwasser in PV- und Stromspeicherkomponenten.
- Alufolien kombinieren Feuchte- und Temperaturschutz.
Automobilindustrie
- Folien tragen zur Langlebigkeit und Funktionalität von Fahrzeugteilen bei.
- Dampfsperrfolien für Dämmmatten, Türen und Innenraum.
- Korrosionsschutzfolien für die Verpackung von Fahrzeugkomponenten.
- Isolierfolien für Klimasysteme und Kabelführungen.
Dampfsperren, Dampfbremsen
Bauteile werden von Dampfsperren und Dampfbremsen nicht hermetisch abgedichtet, sondern verhindern – wenn sie luftdicht installiert sind – in unterschiedlichem Maße den Feuchtigkeitstransport durch Diffusion und Konvektion.
Funktionen von Dampfsperren und Dampfbremsen
In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenschaften und Funktionen von Dampfsperren und Dampfbremsen zur Übersicht aufgelistet:
| Eigenschaft | Dampfsperre | Dampfbremse |
|---|---|---|
| Diffusionsverhalten | Schränkt Diffusion stark ein und verhindert das Eindringen von Wasserdampf in Dämmschichten, um Durchfeuchtung, Wärmeverlust, Wasserschäden und Schimmel zu vermeiden | Reduziert die Menge des eindringenden Wasserdampfes, schützt aber vor übermäßiger Feuchtigkeit und Schimmelbildung |
| Wasserdampfdurchlässigkeit | Keine Durchlässigkeit für Wasserdampf, Feuchtigkeit bleibt im Raum. | Begrenzte Durchlässigkeit in beide Richtungen, sodass Feuchtigkeit abtrocknen kann |
| Feuchteadaption | Vollständige Blockade von Wasserdampf, keine Anpassung an Feuchtigkeitsänderungen | Manche Dampfbremsen (z. B. aus Polyamid) passen sich an: Bei hoher Feuchtigkeit erhöht sich der Widerstand, um Bauteile zu schützen |
| Konvektion | Verhindert Konvektion durch luftdichte Verlegung und schützt vor unerwünschten Luftströmungen | Ermöglicht teilweise Luftströmung bei Fugenbildung, da ein Temperatur- und Druckgefälle zwischen Innen- und Außenklima besteht |
Normen und Qualität
Wir können dafür sorgen, dass wir Ihnen Folienlösungen entsprechend den maßgeblichen technischen Regelwerken und Anforderungen liefern, die nicht nur in der Industrie und dem Bauwesen, sondern auch in der Exportverpackung verbindlich sind. Bei Fragen bezüglich der einzuhaltenden Standards unterstützt unser Team Sie jederzeit.
Relevante Produktnormen und Richtlinien in der Fertigung:
- DIN EN 13984 – Europäische Produktnorm für Kunststoffbahnen als Dampfsperren und Dampfbremsen; maßgeblich für Sd-Wert, Wasserdichtheit, Reiß- und Zugfestigkeit sowie Brandverhalten (gemäß EN 13501-1).
- DIN 4102 / EN 13501 – Nationale und europäische Normen zur Klassifizierung des Brandverhaltens; relevant für die Einstufung als „schwer entflammbar“ (B1) oder zur Erfüllung internationaler Sicherheitsanforderungen.
- TL 8135-0019 / DIN 55530 – Technische Lieferbedingungen und DIN-Normen für Korrosionsschutz- und Exportverpackungsfolien mit definiert niedriger Wasserdampfdurchlässigkeit.
- VCI-Standards (z. B. TL 8135-0043) – Richtlinien für den Einsatz flüchtiger Korrosionsinhibitoren in aktiven Schutzfolien für Metallverpackungen.
- REACH-Konformität gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 – keine Verwendung besonders besorgniserregender Stoffe (SVHC).
Montage und Verarbeitung
Dampfsperren, Dampfbremsen
Neben der Materialauswahl entscheidet auch die fachgerechte Verlegung über die Schutzwirkung von Dampfsperren und Dampfbremsen.
Damit Dampfsperren und Dampfbremsen zuverlässig wirken, müssen sie luftdicht und überlappend verlegt werden. Undichtigkeiten oder offene Stöße führen dazu, dass feuchtwarme Raumluft in die Dämmschicht eindringt und dort kondensiert.
Was passiert bei Undichtigkeiten oder falscher Materialwahl?
Fehler bei der Verlegung oder der Auswahl der Folie können gravierende Folgen haben:
- Kondenswasserbildung: Warme, feuchte Luft dringt durch Leckstellen in kalte Dämmbereiche ein und kondensiert dort
- Schimmelbildung: Dauerhaft feuchte Bauteile bieten Nährboden für Schimmelpilze, was die Raumluftqualität beeinträchtigt
- Materialschäden: Dämmstoffe verlieren ihre Wärmeleistung, Holzbauteile können faulen oder korrodieren
- Korrosion: Bei metallischen Bauteilen oder Anlagen führt Kondensat zur Rostbildung und erhöhten Wartungsbedarf
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