Über den Autor:
CEO bei AlFiPa, verantwortlich für das operative Geschäft sowie Einkauf und Verkauf. Er ist der Hauptansprechpartner für Bestellungen und Lieferungen im Unternehmen.
Als Grundnahrungsmittel enthält Milch lebensnotwendige Nährstoffe. Daher müssen Frischhaltelösungen für Milchprodukte neben dem Geschmack, dem Geruch oder der Konsistenz auch die enthaltenen Vitamine und Mineralien bewahren.
Die Milchprodukt-Verpackung spielt dabei eine wichtige Rolle. Vor welchen Herausforderungen Molkereiprodukt-Verpackungshersteller stehen, hängt von der Produktart (Konsummilch, Milchmischprodukte, Buttererzeugnisse oder Käse) ab.
Kriterien beim Verpacken von Milchprodukten
Umweltfaktoren, wie Licht, Sauerstoff, Erwärmung oder mikrobielle Einflüsse verändern die in der Milch enthaltenen Nährstoffe und Vitamine. Molkereiprodukt-Verpackungen müssen daher als Barriere wirken, um die Haltbarkeit des Produkts und des Nährstoffgehalts zu gewähren. Als Stoffe, die mit Lebensmittel in Berührung kommen (Lebensmittelkontaktmaterialien), unterliegen sie zudem strengen Auflagen der amtlichen Lebensmittelüberwachung.
Lebensmittelverträglichkeit beim Verpacken von Milchprodukten
Hygiene ist in der Milchverpackungsindustrie von großer Bedeutung. Schon kleine Veränderungen der Inhaltstoffe führen zu Reaktionen, die gesundheitliche Gefahren nach sich ziehen. Technologien wie das aseptische Verpacken betreffen nicht nur das Milchprodukt selbst, sondern auch die Verpackung sowie die Bedingungen beim Abfüllen.
Darüber hinaus umfassen Qualitätskontrollen in der Molkereiprodukt-Verpackungsindustrie die verwendeten Materialien. Diese dürfen selbst keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten und müssen zudem auf die Verfahren zur Haltbarmachung und Lagerung von Milchprodukten abgestimmt werden.
So ist für Verbundfolien, die bei Pasteurisierung eingesetzt werden, ein spezieller, hitzebeständiger Kleber erforderlich. Sterilisation stellt sogar noch höhere Anforderungen an die Hitzebeständigkeit des Materials.
Folien als Verpackungslösungen für Molkereiprodukte
Als Lebensmittelkontaktmaterialien zeigen Kunststoffe herausragende Eigenschaften. Sie entsprechen den EU-Richtlinien zur Lebensmittelverträglichkeit, lassen sich in der Massenfertigung verarbeiten, sind formbar und je nach Zusammensetzung schweiß- und siegelbar (FFS-Folien). Damit können Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polystyrol (PS) zu Verbundfolien zusammengesetzt werden, die in Kombination mit Schichten aus Papier und Aluminium die komplexen Herausforderungen erfüllen, die flüssige Milch, Milchmischerzeugnisse, Butter oder Käse an ihre Verpackung stellen.
Herausforderungen und Lösungen bei der Verpackung von flüssigen Milchprodukten
Verpackungen von Milch, Kaffeesahne, Kochsahne (Rahm) müssen flüssigkeitsdicht, stoßfest und stabil sein. Sie dürfen keine Feuchtigkeit von der verpackten Flüssigkeit aufnehmen, da dies die Verpackung instabil machen würde.
Hinsichtlich der Barrierefunktion bestimmt die Haltbarkeitsdauer die Wahl der Verpackungslösung für flüssige Milchprodukte:
Frischmilch ist nur wenige Tage im (dunklen) Kühlschrank haltbar. Während dieser Zeit bewirken Wasserdampf und Sauerstoff kaum geschmackliche Veränderungen. Als Verpackung wird ein Folienverbund mit drei Schichten gewählt. Dabei schafft der Karton Stabilität und schützt für die Zeit der Haltbarkeit vor Licht. Eine dicke PE-Schicht dient als Flüssigkeitsbarriere nach außen, während eine innenliegende dünnere PE-Schicht die Milch vor Mikroorganismen im Karton schützt und verhindert, dass Wasserdampf den Karton aufweicht. Alternativ finden auch Mehrweg-Glas oder Kunststoff-Flaschen mit einer Verschlusskappe und einer Deckelfolie (Kapselband) Verwendung.
H-Milch ist bei Zimmertemperatur mehrere Monate haltbar. Der Verbundkarton benötigt zusätzlich eine Aluminiumschicht als langfristige Sauerstoff- und Wasserdampfbarriere sowie eine PE-Schicht zur Ummantelung der Aluminiumschicht. Auch Flaschen mit Deckelfolie und Verschlusskappe sind möglich.
Kondensmilch hat eine Haltbarkeit von bis zu einem Jahr. Sie wird entweder im UHT-Verfahren sterilisiert und danach im Verbundkarton mit Aluminiumschicht verpackt oder in Portionspackungen aus Polystyrol auf 120° C erhitzt und anschließend mit einer Folie als Sekundärverpackung verschlossen.
Der Karton sorgt für Stabilität, die PE-Schichten bieten eine Flüssigkeitsbarriere und Schutz vor Mikroorganismen.
Herausforderungen und Lösungen bei der Verpackung von Milchmischerzeugnissen
- Verpackungen von Joghurt, Joghurt- und Milchgetränken müssen flüssigkeitsdicht und resistent gegen Milchsäuren sein. Sie dürfen die enthaltenen Mikrooranismen nicht beschädigen. Ihre Barrierefunktion ist auf die Haltbarkeitsdauer beschränkt.
- Als Joghurtverpackungen werden stabile Portionsbecher mit Foliendeckeln aus metallbeschichtetem Papier, Kunststoff- oder Aluminiumfolie verwendet. Da der Deckel von unten eine lackierte Beschichtung erhält, kommen die Molkereiprodukte nicht mit dem verarbeiteten Aluminium in Berührung.
- Joghurt- und Milchgetränke benötigen eine Verpackung mit einer Form und Stabilität, die einen komfortablen Konsum ermöglichen. Es kommen Verbundkarton mit drei Schichten oder Kunststoff-Flaschen mit Deckelfolie und Drehverschluss zum Einsatz.
- Für Quark sind abhängig von der Konsistenz und der abgefüllten Menge Portionspackungen im Kunststoffbecher mit Deckelfolie aus metallbeschichtetem Papier oder Schlauchbeutel aus PE-LD in lichtdichten Boxen geeignet.
- Verpackungen von Speiseeis müssen tiefkühltauglich (reißfest, durchstoßfest) sein. Abhängig vom Packgut gibt es Schalen aus Kunststoff oder beschichtetem Karton mit Siegelfolie und wiederverschließbarem Deckel (Portions- und Familienpackungen) oder Schlauchbeutel aus Papier- oder Kunststofffolie (für Stieleis).
Herausforderungen und Lösungen bei der Verpackung von Buttererzeugnissen
Verpackungen von Butter, Butterschmalz und Halbfettbutter müssen fettresistent und fettdicht sein, da Buttererzeugnisse bis zu 90% aus Milchfett bestehen.
Abhängig vom Fettgehalt können Buttererzeugnisse Gerüche sehr schnell aufnehmen. Ihre Verpackung ist daher als Barriere gegen Aromen wichtig.
Butterfolien (Butterwickler, Buttereinwickler), sind Duplexverbundfolien, die sich zusammensetzen aus einer fettdichten Papierschicht an der Innenseite sowie einer Aluminiumschicht als Fettbarriere nach außen.
Butterschmalz und Halbfettbutter wird in festen Kunststoffbehältern mit wiederverschließbarem Deckel verkauft. Eine Siegelfolie unter dem Deckel garantiert den Schutz vor Sauerstoff, Licht und Bakterien vor dem ersten Öffnen.
Herausforderungen und Lösungen bei der Verpackung von Käse
Frischkäse hat einen hohen Wasseranteil, meist eine sehr weiche Konsistenz und benötigt als Verpackung einen Portionsbehälter, der luftdicht ist, damit sich kein Schimmel bildet. Er wird in modifizierter Schutzatmosphäre im versiegelten Schlauchbeutel (Vakuumverpackung) oder in Kunststoffbechern mit Deckelfolie (Schutzgasverpackung) verpackt.
Weichkäse ist empfindlich gegen Druckverformungen und benötigt oft eine feste Sekundärverpackung. Der Käsewickler muss fettdicht sein. Er soll die direkte Sauerstoffzufuhr verhindern, aber atmungsaktiv sein, damit der Käse weiter reifen kann. Diese Eigenschaften erfüllen dünne Kunststofffolien oder Papierfolie mit äußerer PE- oder Aluminiumschicht. Um den Reifungsprozess zu stoppen oder stark zu verzögern, kommen für Weichkäse auch Schutzgasverpackungen im FFS-Folienbeutel oder Vakuumverpackungen in Schrumpffolien zum Einsatz. In Molke, Lake oder Öl eingelegte Weichkäse (z. B. Mozzarella, Fetakäse) werden flüssigkeitsdicht in Schlauchbeuteln aus Barrierefolien oder Laminaten mit hoher Siegelnahtfestigkeit (FFS-Folien) verpackt. Auch Kunststoffbecher mit Deckelfolien finden Verwendung.
Schnittkäse benötigt eine Verpackung, die vor dem Austrocknen schützt. Geeignet sind Trays mit Deckelfolie oder Schutzgasverpackungen in Schlauchbeuteln.
Hartkäse bekommt während des Reifungsprozesses eine Rinde, die vor Licht, Luft, Wasserverlust oder Verunreinigungen schützt. Manche Käsesorten haben dazu eine Wachsschicht. Die Verpackung dient vorallem dem Aromaschutz und erfolgt in Schlauchbeuteln aus Barriereschrumpffolien (Vakuumverpackungen) oder in Kunststoffschalen mit Deckelfolien.
Geriebener Käse ist besonders anfällig für Schimmel, der durch Luft, Wärme und Licht begünstigt wird. Er benötigt eine Schutzgasverpackung im Folienbeutel, beispielsweise als Standbeutel mit wiederverschließbarem Zipp.
Trends bei Verpackungsfolien für Molkereiprodukte
Die Haltbarkeit von Milchprodukten ist durch deren Produktionstechnologie bestimmt. Daher zielt die Produktgestaltung weniger auf eine verlängerte Haltbarkeit durch innovative Verpackungsfolien für Molkereiprodukte ab. Vielmehr spielt die Wirtschaftlichkeit eine Rolle bei der Herstellung industrieller Milchverpackungen. Denn der Schutz muss nicht über die jeweilige Haltbarkeit hinaus bestehen. Dabei können kostspielige Materialien eingespart werden. Daneben gehen Molkereiprodukt-Verpackungstrends, wie die Reduktion des Kunststoffanteils zugunsten von Karton, hin zu nachhaltigen Verpackungen für Molkereiprodukte.
Effiziente Lösungen für innovative Molkereiverpackungen
Effiziente industrielle Milchverpackungen, umweltfreundliche Verpackungslösungen für frische Milchprodukte, individuell bedruckte Molkereiprodukt-Verpackungen für Marken,… – Wenn es um B2B Verpackungslösungen für Milchprodukte geht, ist AlFiPa Ihr kompetenter Ansprechpartner. Wir beraten Sie zu Materialien und Technologien von haltbaren Verpackungen für Molkereiprodukte, erwägen auch nachhaltige Optionen für Milchprodukt-Verpackungen im B2B-Bereich und berücksichtigen die Rolle von Verpackungsdesign in der Vermarktung von Molkereiprodukten.